In vielen Graphic Novels, also illustrierten Romanen, werden komplexe Themen auf gut nachvollziehbare Art und Weise veranschaulicht. Wir haben Empfehlungen für (junge) Erwachsene.
In Die Irre Geschichte der Globalisierung (Jacoby & Stuart, Berlin 2022, 251 Seiten, € 24,70) treten die Herausgeber „Enzo“ (das Pseudonym eines Journalisten) und die Wirtschafts-wissenschafter*innen Isabelle Bensidoun und Sébastien Jean in einen Dialog über die Globalisierung. In drei Teilen versuchen sie diesen schwer festzumachenden Begriff begreifbar zu machen und liefern Ideen, wie sie fair gestaltet werden könnte.
Das gelingt den dreien mit analytischem Tiefgang, der sich gut nachvollziehen lässt, ohne die Leser*innen vor den Kopf zu stoßen.
Herzergreifend und liebevoll illustriert ist die wahre Geschichte der Brüder Omar und Hassan. Aufgezeichnet hat sie die New Yorker Journalistin Victoria Jamieson in ihrem preisgekrönten Roman Wenn Sterne verstreut sind (Adrian Verlag, Berlin 2022, 224 Seiten, € 10,30). Sie bietet einen ungeschönten Einblick in den Alltag der Menschen in einem Flüchtlingslager in Kenia.
Hoffnung gibt das Buch nicht zuletzt deshalb, weil die Geschichte rund um das Brüderpaar auch im richtigen Leben einen guten Ausgang gefunden hat, wie am Ende angemerkt wird. Für alle ab neun Jahren eine große Empfehlung.
Die deutsche Autorin Birgit Weyhe hat mit Rude Girl (Avant Verlag, Berlin 2022, 312 Seiten, € 26,70) die Emanzipationsgeschichte der afroamerikanischen Germanistikprofessorin Priscilla Layne nachgezeichnet. Ihre Rebellion und Zerrissenheit auf der Suche nach Zugehörigkeit übersetzt Weyhe in einen punkigen Zeichenstil, auch im Text steckt viel Musikalität.
Parallel zu Laynes Lebensgeschichte stellt sie die Frage, ob oder wie sie diese als weiße Autorin überhaupt erzählen darf. Dazu flicht Wehye Kommentare der Protagonistin zu ihrem Werk ein. Resultat: Eine vielseitige Geschichte über die Konstruktion von Identitäten.
Doris Schrenk ist Buchhändlerin in der Südwind Buchwelt in 1090 Wien.
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